So nutze ich die Stiele des Löwenzahns im Frühjahr

So nutze ich die Stiele des Löwenzahns im Frühjahr

Der Löwenzahn, eine wertvolle Heilpflanze, ist vielen Menschen bekannt. Die meisten werden ihn auch im Zusammenhang mit der Behandlung von Warzen kennen, indem der Milchsaft, der aus dem Stängel austritt, verwendet wird. Als Kind habe ich hiermit gute Erfahrungen gemacht. Einige möchten jedoch nichts mit Löwenzahn zu tun haben, insbesondere wenn er im Garten wächst. Sie versuchen oft, ihn loszuwerden, indem sie ihn akribisch ausstechen. Doch während einige den Löwenzahn als lästiges Unkraut betrachten, schätze ich seine vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und nutze sogar die Wurzel für die Blutstärkung. Doch dazu später mehr.

Löwenzahnstiel: Gesundheitsvorteile aus alten Kräuterbüchern

Heute möchte ich über den Stiel des Löwenzahns schreiben. Dieser Stiel ist innen hohl wie ein Strohhalm, und wenn man ihn abreißt, tritt sofort ein bitter schmeckender weißer Saft aus. In alten Kräuterbüchern habe ich Tipps gefunden, wie man diese Löwenzahnstiele gesundheitlich nutzen kann.

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So steht sinngemäß im "Das große Kräuterheilbuch: Ratgeber für gesunde und kranke Tage" von Joh. Künzle, Ausgabe 1982 (ein Nachdruck der unveränderten Erstausgabe aus dem Jahr 1945): "Der milchweiße Saft des Löwenzahnstiels soll klare Augen machen und Flecken in den Augen vertreiben."

Nach seiner Anweisung soll man den Saft jedoch in die Augen träufeln. Das würde ich persönlich jedoch nicht tun, sondern wie an anderer Stelle in einem anderen Kräuterbuch gefunden, die Löwenzahnstiele kauen und auf diese Weise die zahlreichen Nährstoffe und Mineralstoffe, die der Löwenzahn enthält, für meine Gesundheit nutzen. Der Löwenzahn soll deutlich mehr Nähr- und Mineralstoffe enthalten als z. B. Spinat oder herkömmlicher Blattsalat und ist noch dazu umsonst zu pflücken. Man soll sich mithilfe einer Löwenzahnkur demnach sogar von Gallen- und Nierenleiden befreien können. Auch soll der Löwenzahn bei Hautproblemen aller Art helfen. Tja, damals haben die Leute noch auf die Heilkräfte der Un- bzw. Beikräuter vertraut und sie zu nutzen gewusst.

Löwenzahn als Frühlingskur: Gesundheitsvorteile und Anwendungstipps

Im Kräuterbuch "Gesundheit durch Heilkräuter" von Richard Willfort aus dem Jahr 1978 steht sinngemäß, dass Löwenzahn sehr nützlich für Zuckerkranke sei, bei Gicht und Rheuma und vielen weiteren Beschwerden rund um das Blut und dem Darm, sowie der Leber und Galle. Er schreibt dort, dass der Löwenzahn die Kraft hätte, die ermüdend wirkenden Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen und somit solle die Wurzel belebend und kräftigend wirken. Die TCM sieht in diesem Zusammenhang die positive Wirkung auf die Leberfunktion.

Daher nutze ich die schönen Tage im Frühjahr, um mehrmals, max. 3x in der Woche maximal 5 Löwenzahnstiele zu sammeln, diese zu reinigen und anschließend sehr gut zu kauen. Das mache ich für 2 Wochen und dann 1 Woche Pause. Dann wieder 2 Wochen, dann geht es mir deutlich besser. Ich knabbere sie wie Soletti Biss für Biss und kaue sie sehr gut, bis am Ende nur noch die zähen Fasern des Stieles überbleiben. Es schmeckt im Großen und Ganzen süß bis leicht bitter.

Mir persönlich hilft diese Kur mit den Löwenzahnstielen sehr, um die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit nach dem langen Winter abzuschütteln und wieder neue Lebensgeister in mir zu erwecken. Daher nutze ich die Stiele gerne im Frühjahr. Allerdings ernte ich nur an Stellen, wo keine Hunde hin pinkeln (also nicht gerade am Wegesrand) und natürlich auch nicht gerade neben stark befahrenen Straßen.

Es gibt in den Apotheken sogar gepressten Löwenzahnsaft zu kaufen. Es heißt dort, dass er den Stoffwechsel anregt und zur Speichelbildung anregen soll, sowie als Durchspülungstherapie bei Harnwegsinfekten dienen soll.

Wichtig: Wie immer gilt, dies ist keine Empfehlung meinerseits, sondern ein Beitrag, wie ich den Löwenzahn im Frühling für mich selbst nutze. Bei Fragen zur geeigneten Anwendung wende sich jeder an den Arzt oder Apotheker seines Vertrauens. Diese allein können eine Therapie einleiten.

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13 Kommentare

@Sally74, ich denke, das werde ich auch mal probieren, Löwenzahn gibt es ziemlich viel auf unserem Grundstück. Vielleicht kann ich den Diabetes damit etwas eindämmen. Das wäre toll!
Vielleicht frage ich vorher noch meine Hausärztin. Aber ich denke, schaden kann es ganz bestimmt nicht.
@Sally75, der oben stehende Kommentar sollte dich ansprechen, sorry, da habe ich mich vertippt.
Danke für den interessanten Beitrag.
Dass man Löwenzahn vielseitig nutzen kann, war mir bekannt. Es gibt sogar Bauern, die nur Löwenzahn anbauen, um dann die Wurzeln zu ernten, für die Kautschuk-Gewinnung. Wenn ich den Stiel des Löwenzahns reinige, spüle ich die bittere Flüssigkeit raus? Oder meinst du mit Reinigen nicht das Abspülen mit Wasser? Probieren werde ich es mal, wenn ich wieder so tief herunterkomme, um den Löwenzahn zu ernten. Kann aber noch dauern. Der Kampfhund hat ganze Arbeit geleistet...

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