Fenster streifenfrei putzen - ohne viel Chemie, Kunststoff oder Strom.
Für alle Junghausmenschen und solche, die versuchen ohne starke Chemie, viel Strom und viel Plastik zu leben, beschreibe ich mal meine Fensterputz-Methode. Ich hab sie von meiner Mutter „übernommen“, die sie wiederum von ihrer… schon klar...
Hier im Rheinland leben wir im dicksten Pollenstaub. Außerdem haben wir durch die Braunkohle- und sonstige Chemie westlich von Köln eine hohe Luftverschmutzung. Dennoch werden meine Fenster mit der Mutter-Methode immer völlig sauber und das, obwohl ich sie nur zweimal im Jahr putze.
Für 4 mittelgroße Fenster braucht man:
- 1 Spritzer Spüli oder Neutralreiniger
- 1 Eimer mit lauwarmem Wasser
- 1 Abzieher
- 1 weichspülerfreier Baumwoll-Lappen Nummer 1 (z.B. aus altem T-Shirt) für die Rahmen
- 1 weichspülerfreier Baumwoll-Lappen Nummer 2 (z.B. aus altem T-Shirt) fürs Glas
- 1 weichspülerfreies Baumwoll-Geschirrtuch Nummer 1 für die Rahmen
- 1 weichspülerfreies Baumwoll-Geschirrtuch Nummer 2 fürs Glas
Bei mehr Fenstern muss man ggf. mehr Lappen und Geschirrtücher einplanen und das Wasser zwischendurch auswechseln.
Der beste Zeitpunkt für das Fensterputzen ist an einem bedeckten, aber nicht regnerischen Tag. Wenn es zu warm ist und die Sonne scheint, gibt’s beim Putzen Streifen. Es ist außerdem nicht verkehrt, nach dem Fensterputzen eine Kochwäsche einzuplanen, dann kann man gleich alle Lappen und Geschirrtücher in die Maschine geben, die man gebraucht hat.
Zuerst werden die Fenster von innen geputzt - das vereinfacht das Lappen-Management. Es ist außerdem hilfreich, zügig zu arbeiten, damit das Wasser keine Zeit zum Trocknen hat.
Von dem Neutralreiniger (einfaches Spülmittel geht auch) gibt man nur einen Spritzer ins handwarme Wasser. Auf keinen Fall zuviel verwenden, das gibt nachher nur Streifen!
Das Wasser soll beim Arbeiten keinen stehenden Schaum auf der Oberfläche haben, sondern lediglich etwas „geschmeidiger“ wischen als klares Wasser. Geschirrtücher über die Schulter werfen und die Lappen in den Eimer.
Und los geht’s:
- Den Fensterrahmen mit Lappen 1 reinigen.
- Mit Geschirrtuch Nummer 1 abtrocknen.
- Lappen 2 nicht zu stark auswringen und damit die Fensterscheibe reinigen. Es darf ruhig etwas nasser dabei zugehen
- Geschirrtuch 2 zusammenknäulen und mit Druck über die Kante zwischen Rahmen und Glasscheibe führen, so dass die Scheibe an den Rändern trocken wird.
- Abzieher links oben an der Scheibe auf der schmalen, gerade abgetrockneten Fläche ansetzen und mit leichtem Druck bis unten ziehen.
- Gummilippe des Abzieher mit Geschirrtuch 1 abtrocknen
- Abzieher für die nächste Bahn wieder am oberen Rand der Scheibe ansetzen, einige cm überlappend in den bereits trockenen Bereich auf der linken Seite. Mit leichtem Druck nach unten ziehen. Dann Gummilippe abtrocken und die nächste Bahn abziehen, bis die Scheibe trocken ist.
- Mit den übrigen Fenstern erst innen, dann außen wiederholen. Sollte mal irgendwo ein Tropfen auf der bereits geputzten Fläche landen, macht man ihn am besten mit einem frischen Geschirrtuch weg.
EXTRATIPP: Die Tücher und Lappen werden in der Kochwäsche wieder völlig sauber. Der Waschmaschine tut ein Kochgang bei 90 Grad ab und zu auch gut. Damit auch bei der Verwendung von milden oder Öko-Waschmitteln nichts vergraut, kann man 2 EL Waschsoda zugeben und die Waschmittelmenge entsprechend verringern.
Viel Erfolg und Spaß!